Für die Landeshauptstadt Erfurt wurde ein Aktionsplan zur Lärmminderung gemäß den Anforderungen der Umgebungslärmrichtlinie erstellt. Ziel dieser gesetzlichen Pflichtaufgabe war es, Lärmbelastungen im Rahmen eines integrierten Gesamtkonzeptes zu vermeiden und Lärmbelästigungen oberhalb der Auslösewerte durch geeignete Maßnahmen zu verringern. Die Lärmaktionsplanung der Stufe 3 wurde unmittelbar auf den Aktionsplänen der Stufen 1 und 2 aufgebaut und umfasst den Straßenverkehr mit Verkehrsbelastungen oberhalb von 8.000 Kfz/24 h. Insgesamt wurden 66 Straßen bzw. 136 Straßenabschnitte kartiert und hinsichtlich möglicher Lärmminderungsmaßnahmen untersucht.

Die Lärmaktionsplanung widmete sich vordergründig den hochbelasteten Hauptverkehrsstraßen und stellte auf konkrete, möglichst kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Verringerung der Belastung an den Lärmschwerpunkten ab.

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur flächendeckenden innerstädtischen Lärmentlastung war die Ende 2006 vollendete Schließung des Erfurter Rings. Zudem hat die Realisierung verschiedener Maßnahmen der Lärmaktionspläne der Stufen 1 und 2, beispielsweise die Fahrbahnsanierung im Bereich der Magdeburger Allee oder die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf mehreren Straßenabschnitten im Stadtgebiet, Wirkung gezeigt.

Im Lärmaktionsplan der Stufe 3 wurde 18 weitere, konkrete Lärmminderungsmaßnahmen an 15 verschiedenen Straßen ausgearbeitet. Mit der Erstellung des Maßnahmenkataloges ist eine Kosten-Nutzen-Analyse ausgearbeitet worden.

Darüber hinaus wurden ruhige und relativ ruhige Gebiete ausgewiesen, die gegen eine Zunahme des Lärms zu schützen sind. Die Ermittlung dieser Gebiete basierte erstmalig auf flächendeckenden Schallberechnungen für alle maßgebenden Straßen und Schienenwege sowie weiteren, umfangreichen Untersuchungen zu nicht akustischer Kenngrößen.