Neue Köhlbrandquerung – Bohrtunnel

Die Köhlbrandbrücke ist die wichtigste Verkehrsverbindung im Hamburger Hafen (seit 01.01.2021 Bundesstraße B 3) und eines der Wahrzeichen der Hansestadt. Ihre wirtschaftliche und technische Lebensdauer ist bis 2030 prognostiziert. Die enorme Bedeutung der Köhlbrandbrücke für den Hamburger Hafen bedingt die Fertigstellung einer neuen Querung, bevor die bestehende Brücke zurückgebaut werden kann.

Die INVER GmbH ist als ARGE-Mitglied mit der Generalplanung der Gesamttrasse als Bohrtunnelvariante mit Anschlussbauwerken und Knotenausbildung zum nachgeordneten Netz beauftragt. Dabei zeichnet die INVER-GmbH für die gesamte Verkehrsanlagen- und Entwässerungsplanung verantwortlich. Die Planung wird in allen Leistungsphasen durch die BIM-Methodik unterstützt.

Neben der Festlegung der Trasse der B 3 sind insbesondere die Verknüpfungen mit dem sonstigen Hafenstraßennetz sowie die Anbindung an die A 7 (AS HH-Waltershof) von besonderer Relevanz. Die Kombination von Tunnelvorfeldern und Knotenpunktbereichen erfordern bereits in den frühen Leistungsphasen eine komplexe Herangehensweise mit teilweise deutlich höherem Detaillierungsgrad, um belastbare Ansätze zu entwickeln.

Die so entwickelten Verkehrsanlagen wurden anschließend einer Leistungsfähigkeitsbetrachtung mittels Mikrosimulation unterzogen, da eine reine Bewertung nach HBS nicht zielführend war. Daraus wurden Rückschlüsse zu weiteren Optimierungsmöglichkeiten der Verkehrsanlage gewonnen.

Von besonderer Relevanz ist hier auch die Entwässerungskonzeption. Zwar müssen im Hafen weniger die Einleitmengen begrenzt werden, jedoch ist eine Behandlung der anfallenden Straßenoberflächenwasser ohne Alternative. Die Einordnung entsprechender Behandlungsanlagen (vorzugsweise Bodenretentionsfilter) ist jedoch schwierig.

Darüber hinaus müssen die Bauphasen und der Gesamtbauablauf geplant sowie eine Risiko- und Bewertungsmatrix erstellt werden. Fragen der Leitungskoordination sind ebenfalls frühzeitig einzubinden. Der Hochwasserschutz ist zu berücksichtigen.

Die Baustrecke hat eine Länge von 4,4 km. Davon verlaufen 2,4 km im Tunnel, 0,5 km im Trog und 0,9 km auf einer Brücke (über den Travehafen). An der B 3 werden 3 Knotenpunkte bearbeitet. Im nachgeordneten Hafenstraßennetz sind weitere 7 Knotenpunkte einschließlich der Anlagen für Fußgänger und Radfahrer zu planen. Im östlichen Planungsraum sind dabei mehrere Bahnanlagen zu kreuzen.

Auftraggeber

HPA Hamburg Port Authority AöR

Planungsleistungen

Objektplanung Verkehrsanlagen Lph. 1 bis 2
Objektplanung Ingenieurbauwerke Lph. 1 bis 2
Objektplanung Tunnelbau Lph. 1 bis 2
Objektplanung Erdbau Lph. 1 bis 2
Tragwerksplanung Lph. 1 bis 2
Technische Ausrüstung Lph. 1 bis 2

  • Defizitanalyse
  • Konzeption Verkehrsmanagement
  • Konzeption Bodenmanagement
  • Konzeption Leitungstrassenkoordination
  • Leistungen aus dem Kontext von BIM
  • Steuerungselemente zur internen Planungskoordination
  • Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag (ARGE-Partner)
  • FFH-Verträglichkeitsprüfung und -Ausnahmeprüfung (ARGE-Partner)
  • Objekt- und Tragwerksplanung Ingenieurbauwerke Lph. 2 (ARGE-Partner)
  • Steuerungselemente zur internen Planungskoordination
  • Standortkonzept Wegweisung
  • Building Information Modelling